Erneut begab sich der Verein "Für Bauschheim e.V." mit seiner "Plauderrunde" auf Zeitreise. Rund 150 Menschen versammelten sich am Montagabend und warfen gemeinsam mit Horst Guthmann und Wolfgang Jung einen Blick auf Bauschheim in den Siebzigerjahren.

Schlaghosen, Miniröcke, Schallplatten, Mett-igel und Hawaiitoast sind nur einige Dinge, die einem einfallen. Gaststätten, Feste, Erinnerungen aus der Schulzeit und dem Leben in Bauschheim wurden anhand von Bildern durchforstet, wobei sich nicht wenige der Anwesenden auf den zusammengetragenen und eingescannten Fotografien wiederfanden, sehr zur eigenen und vor allem der Belustigung der mitgebrachten Freunde aus damaliger Zeit.

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Für Bauschheim bedeuteten die 70er vor allem: "Wir wurden Rüsselsheim". Obgleich die Errichtung und Eröffnung des "Massa-Marktes" mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit mit sich brachte und vor allem mehr Begeisterung, als über die Eingemeindung, die so manchen Alteingesessenen noch heute ein wenig zu "schmerzen" scheint. Tolle Kreisfeuerwehrtage, eine Bannerweihe der örtlichen Feuerwehr und vor allem die "Festdamen", von denen sich einige am Montag im Publikum befanden, machten den Anfang bei der Bilderschau, bei der es durchweg höchst vergnüglich zuging, was natürlich auch an der gelungenen und vor allem charmanten Art der Moderation von Horst Guthmann lag, der knapp zwei Stunden lang mit dem Publikum die lokale Geschichte des bunten Jahrzehnts wieder aufleben ließ.

Zwei Mainzer Hofsänger
Jede Menge "Leit" gab es jedoch nicht nur in Gruppen, wie bei der legendären Feuerwehrfastnacht am Rosenmontag oder bei der Errichtung des Kerwebaums vor der "Krone" 1976 zu sehen, sondern auch bei speziellen Veranstaltungen, Jubiläen und Verabschiedungen, wie etwa die des damaligen Pfarrers Karl-Georg Gutberlet, oder der "Krönung des Spargelkönigs" in der Gaststätte "Gretchen", die damals an Jakob Daum ging. "Wen kannte man in den 70ern aus Bauschheim in der ganzen Welt?", lautete die Frage, mit der Guthmann die zweite Halbzeit der "Plauderrunde" einläutete. Oswald Treber und Karl Schmahl gehörten zum erlesenen Kreis der Mainzer Hofsänger und das folgende Video, das einen Ausschnitt von "Mainz bleibt Mainz..." 1975 zeigte, sorgte bei nicht wenigen der anwesenden Zuschauer für Gänsehaut und Rührung. "So konnte keiner mehr singen", war sich das Publikum einig über die Sangeskünste der beiden Bauschheimer Sänger, die bei der Fernsehsitzung als Brautpaar "Wer uns getraut" zum Besten gaben.
Neben der Gründung der Landfrauen und Bildern über Fußball in der "Handballstadt Bauschheim" stand schließlich auch die Eingemeindung auf der Agenda. "Die einen sagen so, die anderen sagen so", war nur einer der Kommentare zur Eingemeindung Bauschheims 1970, wobei einige der Zuschauer auch scherzhaft die Frage stellten: "Vielleicht gehört Rüsselsheim bald zu Bauschheim?".